Feuerstein ist ein sehr hartes Gestein das hauptsächlich in Schichten des Jura und der oberen Kreide in Form von großen unregelmäßigen Knollen oder Platten zu finden ist.
Die Entstehung von Feuersteinknollen ist nicht vollständig geklärt aber der organische Ursprung ist durch Reste von Schalen und Skeletten von Kieselschwämmen und Kieselalgen im Feuerstein bewiesen.
Feuerstein war, wegen seiner großen Härte, der berechenbaren Spaltbarkeit und der ungemein scharfen Schlagkanten, in der Jungsteinzeit ein wichtiger Rohstoff zur Werkzeug- und Waffenherstellung, weshalb er mitunter auch der "Stahl der Steinzeit" genannt wird.
Ein steinzeitliches Feuerzeug bestand aus Feuerstein, Zunder und Pyrit.
Einen Eindruck davon wie wichtig Feuerstein in der Steinzeit war vermittelt wohl das Feuersteinbergwerk von Abensberg-Arnhofen und die "Feuersteinstraße".
Die "Feuersteinstraße" ist ihren mit ca. 250 Kilometern Länge eine der ältesten rekonstruierten Verbindungslinien Mitteleuropas in der Steinzeit. Sie führt vom Feuersteinbergwerk Abensberg-Arnhofen in Bayern über den Böhmerwald nach Böhmen. Über sie kamen schon vor ca. 7.000 Jahren Feuersteine aus Bayern in die Siedlungen des Pilsener und Prager Beckens.
Das Feuersteinbergwerk von Abensberg-Arnhofen ist mit ca. 20.000 Schächten und einer Nutzungszeit von über 1.000 Jahren eines der Größten seiner Art in Mitteleuropa.
Heute sind ca. 100 Feuerstein"bergwerke" in Europa bekannt, die mitunter hunderte oder gar tausende bis zu 12 Meter tiefe Schächte aufweisen in denen Feuersteine abgebaut wurden.
Während der Steinzeit wurden die Techniken zur Geräte- oder Waffenherstellung ständig weiterentwickelt und optimiert. Im späten Neolithikum erreichte dieses Handwerk einen besonders hohen Perfektionsgrad.
Auf den Seiten des Landschafts-Museums Obermain werden einige steinzeitliche Werkzeuge und
Schlagtechniken zu Feuersteinbearbeitung näher erläutert und vorgestellt.
Auch in späteren Zeiten blieb Feuerstein ein wichtiger Rohstoff. So diente Feuerstein in Steinschlosswaffen vom 16. bis ins 19. Jahrhundert als Zünder. Daher auch der Name Flinte. Er schlug mit hoher Geschwindigkeit auf ein Schlageisen, die dabei entstehenden Funken entzündeten das Schwarzpulver.
Anfang des 18. Jahrhunderts war die Herstellung der Flintensteine ein wohlgehütetes Geheimnis der Franzosen. So war es z.B. bei Todesstrafe verboten, sich den Steinbrüchen zu nähren.
Wenn man Feuerstein mit einem Hammer bearbeitet, sollte man unbedingt mit
Schutzbrille und
Handschuhen arbeiten, da die umher fliegenden Splitter irre scharf sind.