Helme


Als Helm wird eine stabile, gegen mechanische Einwirkungen schützende Kopfbedeckung bezeichnet. Ursprünglich wurden Helme nur im militärischen Bereich genutzt.
Es steht zu vermuten, daß bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit versucht wurde den Kopf vor Verletzung zu schützen. Dazu wurden vermutlich Kopfbedeckungen aus verstärkten Textilien, Fell, Leder oder ähnlichen Materialien verwendet. So beschreibt z.B. Homer in der Ilias (vermutlich 7. Jhd. v. Chr.) mit Leder überzogene Filzkappen auf denen Zähne von etwa 30-40 Wildschwein Ebern befestigt waren (Eberzahnhelme).
Die ältesten erhaltenen Helme sind schlichte Bronzehelme aus dem 3. Jahrtausend. Die ersten Eisenhelme entstanden wahrscheinlich im 14. Jahrhundert v. Chr.

Gotischer Schaller

Andere Namen: Salade, Celate, Celata, Salet, Salett

Der Schaller ist ein spätmittelalterlicher Helmtyp, der Anfang des 15. Jahrhunderts aus dem Eisenhut entstand.
Die Stromlinienform ist charakteristisch für die Schaller. Sie zählten bis Ende des 15. Jahrhunderts zu den am häufigsten zu einem Feldharnisch (besonderes zu gotischen Rüstungen) getragenen Helmen und entwickelten sich zu verschiedenen Untertypen.
Deutsche Schaller haben einen weit ausgezogenen, beweglichen (geschobenen) Nacken und entweder ein halbes Visier oder einen Sehschlitz.
Visierlose Schaller wurden häufig von Bogenschützen getragen.
Anfang des 16. Jahrhunderts entwickelte sich aus den Schallern die Sturmhaube.

Dies hier ist der Nachbau eines deutschen Schallers aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Der Helm hat ein verstellbares, gepolstertes Stoff-Inlay, besteht aus geöltem, ca. 2 mm starken Stahl und wiegt ca. 3,3 Kilogramm.
Geeignet ist er für einen Kopfumfang von bis zu 61 cm.
Schaukampftauglich

Spangenhelm mit Nasal

Nachbildung eines typischen wikingerzeitlichen Spangenhelms (ca. 9. Jhd.).
Die "Augenbrauen" oberhalb des Nasals deuten auf einen skandinavischen Ursprung. Diese Art Helm wurden häufig in Kombination mit einer Kettenhaube getragen.
Das sehr robust verarbeitete Nasal ist von innen auch mit Leder gepolstert.

Der Helm hat ein verstellbares Lederinlay, besteht aus geöltem, ca. 2 mm starken Stahl und wiegt ca. 2,7 Kilogramm.
Geeignet ist er für einen Kopfumfang von bis zu 61 cm.
Schaukampftauglich

Italienische Barbuta

Die Barbuta oder Celata war eine im 14. und 15. Jahrhundert gebräuchliche Variante der Beckenhaube.
Sie bedeckte Kopf und Hals ihres Trägers nahezu vollständig ohne Sicht und Atmung unnötig zu erschweren. Aufgrund dieser günstigen Kombination fand sie auch außerhalb Italiens rege Verbreitung. Im späten 15. Jahrhundert wurde sie dann von anderen Helmarten (z.B. Schaller) verdrängt.

Der Helm hat ein verstellbares Lederinlay, besteht aus geöltem, ca. 1,6 mm starken Stahl und wiegt ca. 2,4 Kilogramm.
Geeignet ist er für einen Kopfumfang von bis zu 62 cm.