Natürliche Zeichenkohle zählt zu den ältesten Malmitteln der Menschheit. Schon die Steinzeitjäger benutzten sie z.B. für Höhlenzeichnungen.
Bis ins Mittelalter hinein war sie ein Hilfsmittel, z.B. für Vorzeichnungen oder für Übungen.
Ab dem 15. Jahrhundert wurden dank der höheren Schätzung der Handzeichnung und Entwicklung geeigneter Fixiermethoden vermehrt Werke in dieser Technik geschaffen.
Eine dauerhafte Fixierung wurde durch das vorherige einstreichen des Blattes mit Leim erreicht. Nach dem Trocknen wurde mit der Kohle gemalt und danach zum Fixieren der Leim mit Wasserdampf erweicht und dann wieder abgekühlt. Andere Methoden waren das nachträgliche Bestreichen mit Leim oder einlegen in ein Leimbad.
Eine andere Möglichkeit, die den Strich satter und kaum verwischbar macht, kam in Italien Mitte des 16. Jahrhunderts auf: Die Kohle wurde kurz vor der Verarbeitung in Öl getränkt. Wir haben das mit
Leinöl probiert und das klappt ganz toll. Kurz eintauchen, abtropfen lassen und nach ca. 5 Minuten das überschüssige Öl einfach abwischen.
Die Kohlezeichnung ist unverändert bis in die Gegenwart sehr verbreitet. Lediglich die Fixiermöglichkeiten sind durch Sprühflaschen wesentlich komfortabler geworden.
Hergestellt wird sie aus weichem, möglichst harzfreien Zweigen (z.B. Birken- oder Weidenhölzer) die unter Luftabschluss erhitzt werden bis sie verkohlt sind. Die zugeschnittenen Zweige werden Bündelweise in Ton verpackt oder in einen luftdicht verschlossenen Tontopf gelegt und langsam erhitzt (z.B. in einem Ofen).
Unsere Zeichenkohle färbt bei der Benutzung ganz erstaunlich wenig auf die Finger ab (kaum um genau zu sein).