Räucherharze


Was sind Harze?
Harze sind gummiartige Pflanzensäfte, die aus Bäumen und Sträuchern unter Sonneneinwirkung ausfließen oder durch Einritzen der Rinde gewonnen werden. Sie wurden schon vor Jahrtausenden als Räucherwerk, Heilmittel oder Zusatz zu Körperpflegemitteln verwendet.

Benzoe


Es gibt zwei Arten von Benzoe.
Benzoe Siam, das wertvollere, süßlich nach Vanille duftend und Benzoe Sumatra, das einen etwas herberen Duft entwickelt, und auch den Duftstoff Vanillin enthält.
Benzoe ist eine typisch orientalische Duftnote; weich, sinnlich und warm.
Beide Sorten können sehr gut für Reinigung, Schutz und Segnung verwendet werden.
Sie werden dem Gestirn "Sonne" und dem Element "Luft" zugeordnet.
In Europa wurde Benzoe auch bei Erkältungskrankheiten geräuchert.
Im, den Sterbenden gewidmeten, alten Hindu-Ritus, zündet man zu deren Füßen in Räucherpfannen ein Gemisch von Patchouli, Aloe und Benzoe (als ood bezeichnet) an, sobald ihnen die Augen geschlossen werden.
In Malaysia lassen angeblich die einheimischen Zauberer (B´lian) Benzoedämpfe magische Transformationsvorgänge bewirken um sich z.B. in Tiger zu verwandeln.
Benzoe kann auch zur Herstellung wohlriechender Firnisse verwendet werden.
Heute ist Benzoe wegen seines Dufts ein Hauptbestandteil der meisten Räucherstäbchen.
Benzoe sollte mit anderen Räucherstoffen vermischt werden (z.B. Labdanum, Myrrhe, Sandelholz, Weihrauch), da es allein verwendet anfangs einen ziemlich beißenden Rauch entwickeln kann, der nur relativ kurz auf der Kohle verdampft. Das verbleibende Aroma ist aber fein und vanillig.

Benzoe Sumatra

Andere Namen: Benzoinum, Resina Benzoe Sumatra, Benzoin, Gum benjamin Sumatra, Sumatra-benzoin, Benjoin de Sumatra, Benjui de Sumatra

Es soll leicht aphrodisische und euphorisierende Auswirkungen haben, ansonsten ist die Wirkung ähnlich wie bei Benzoe Siam.
Unsere Meinung: Harzig, herb, frisch.


Copal


Andere Namen: Protium copal, Kopal, pom ("Gehirn des Himmels")

Die Indianervölker Mesoamerikas verwendeten Copal als Opfergabe, als Nahrung für die Götter. Es wurde zur rituellen Reinigung in Schwitzhäusern vor religiösen Zeremonien und Heilritualen benutzt. Es ist heute wie damals ihr wichtigster Räucherstoff für alle magischen, religiösen und medizinischen Zwecke.
Die heute noch verbliebenen Indianerstämme am Amazonas benutzen Copal noch heute als Heil- und Räuchermittel.
Im heiligen Buch der Mayas steht, dass die Erdgottheit Copal aus dem Baum des Lebens preßte. Copal ist ein heiliges Harz, welches bei Ritualen dem Gott Quetzalcoatl und der Mondgöttin Tlazalotéotl geopfert wurde.
Kleine Beutel mit Copalstücken gefüllt wurden von aztekischen Kindern zum Schutz vor Krankheit um den Hals getragen. Es wurde zur Behandlung von Asthma, Durchfall, Erkältungen, Impotenz und Zahnschmerzen genutzt.
In der mexikanischen Magie wird Copal zum Schutz vor Hexerei verräuchert. Copal wird für Besinnungs-, Reinigungs-, Opfer- und Schutzräucherungen eingesetzt.
Es gibt viele verschiedene Copal Arten. Die meisten duften leicht nach Weihrauch.
Alle Copal-Sorten können bei Niedergeschlagenheit, Krankheit und Depression geräuchert werden.

Gummi Arabicum

Andere Namen: Mimosengummi, Akaziengummi, Arabisches Gummi, Gum Arabicum, Gum Arabic, Gomme Arabique, acazia arabicum, Gummi Turis, Gummi Turique, Gedda-Gummi, Gummi mimosae, Acacia senegal, Gummi Thebaicum, Gummi Babylonicum, Gummi Achancinum, Gummi Saracenicum.

Gummi Arabicum stammt von verschiedenen Akazienarten und war schon in der Antike überaus begehrt. In vielen Kräuterschriften gab es Hinweise auf seine zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten.
In der Räucherkultur wird es vor allem auch als Bindemittel für andere Harze, Trägersubstanz für das Einarbeiten ätherischer Öle in Räuchermischungen und als Fixiermittel in Räucherkegeln benutzt, da sein Eigengeruch mild und eher unaufdringlich ist. Dieselbe Eigenschaft macht es geeignet, scharfe und heftige Räuchermischungen abzumildern.
Das Gummi wurde aber nicht nur in Räuchermischungen, sondern auch medizinisch genutzt. Es sollte bei Fieber, Geschwüren und Augenkrankheiten helfen. Es galt auch als Tonikum und Aphrodisiakum.
Gummi arabicum wurde als Bindemittel für Malfarben oder zur Herstellung verschiedener Tinten verwendet. Das Harz eignet sich hervorragend zum mischen mit fast allen Räucherstoffen.
Unsere Meinung: Fast Duftlos. Also tatsächlich sehr gut als Trägerstoff für andere Düfte geeignet. Damit läßt sich also bei stark kräuterhaltigen Mischungen das Risiko senken, daß die Kräuter einfach nur verkokeln.

Gummi Arabicum, B-Qualität

Im Grunde genommen wie das normale Gummi Arabicum, nur daß dies hier einen geringeren Reinheitsgrad hat. Es sind also Rindenstückchen mit drinnen oder Fasern von den Leinensäcken, in denen es bei uns angeliefert wird.
Wen das nicht stört, der hat hier eine verflucht günstige Alternative zum gereinigten Gummi Arabicum.


Myrrhe, gemahlen

Wie oben, nur daß diese hier schon zu Pulver zermahlen wurde.
Fantastisch geeignet für feine Mischungen. Man muß das Zeug nicht mehr selbst zerkleinern und danach den Mörser von den klebrigen Resten befreien. Wer einmal so einen richtig verklebten Mörser hatte weiß den Vorteil zu schätzen ;-)

Myrrhe, geschnitten

Wie oben, nur daß diese hier in kleinere Stückchen geschnitten wurde.

Myrrhe, Granen

Im Grunde genommen wie die Myrrhe weiter oben, nur eben Granen statt Erbsen.

Sandarak

Andere Namen: Sandarac, Tetraclinis articulata, Callitris quadriavalis

Sandarak ist das Harz einer Zypressenart in Nordafrika. Sein frischer, leicht fruchtiger Duft liegt irgendwo zwischen Mastix und Weihrauch.
Wirkt klärend, reinigend, entspannend und nervenstärkend.
Sandarak wurde schon in der Antike als Räucherwerk zu rituellen Zwecken genutzt. Die Buschmänner Afrikas räuchern es, um die Götter friedlich zu stimmen und für gute Ernten.
Sandarak wird von Hebammen in Marokko und Algerien als wirksames Mittel bei schwierigen Geburten eingesetzt.
Wahrscheinlich wirkt es durch seine stark beruhigenden und krampflösenden Eigenschaften entspannend.
In Nordafrika wird Sandarak mit Poleiminze gegen Bauchschmerzen bei Kindern verräuchert.
In Arabien wird der Rauch noch heute zur Behandlung von Atemwegserkrankungen eingesetzt. Er soll bei durch Stress hervorgerufenen Schlafstörungen helfen und ist daher in entspannenden Abendräucherungen gut aufgehoben. Er soll auch die Traumfähigkeit verstärken.
Da er beim Verbrennen viel Rauch erzeugt, verwendet man ihn meist in Mischungen. Sandarak läßt sich gut mit Angelika, Benzoe, Galbanum, Santakraut, Tolubalsam, Thuja, Wacholder, Zeder u. a. verräuchern.
Unsere Meinung: Heller, harzig frischer, sehr kraftvoller Duft.

Styrax

Andere Namen: Gummi Storax, Liquidambar orientalis, Miniaki, Räucherbalsam des Styraxbaums

Styrax-Pulver ist mit Styraxbalsam (das Harz einer Zypressenart aus Nordafrika) getränkte Holzkohle. Der schwarze Styrax war in der Antike einer der wichtigsten Räucherstoffe überhaupt.
Er war der dunklen Göttin Hekate, der Herrin aller Hexen und Zauberinnen, Göttin der Zauberpflanzen und Giftgewächse, geweiht.
Die Maya verwendeten Styrax zur Behandlung von Lepra.
Als Räucherung vertreibt das Harz Insekten und Fliegen.
Im Zauberpapyrus Abraxas (4. Jh. n.Chr.) wird Styrax unter den wohlriechenden Räucherwerken aufgeführt und dort als Mittel für tiefen Schlaf empfohlen.
Styrax stärkt das Selbstvertrauen, löst seelische Verspannungen, gleicht Hysterie und Paranoia aus und wirkt harmonisierend bei Ärger und Reizbarkeit. Styrax wirkt allgemein beruhigend und entspannend und eignet sich daher besonders für Abendräucherungen, als Räucherung bei Schlafstörungen oder zum Entspannen nach einem anstrengenden Tag.
Angenehmer, voller, ausgewogener Duft.
Styrax mischt sich zum Räuchern gut mit Jasmin, Kalmus, Labdanum, Myrrhe, Steppenraute, Veilchen, Weihrauch, u. a.
Unsere Meinung: Eines der am besten duftenden Harze überhaupt. Es wertet viele Mischungen auf ohne aufdringlich zu wirken und ist auch einzeln verräuchert was Feines. Styrax ist ein warmer, sanfter, anpassungsfähiger Duft.


Die Beschreibungen wurden mit Sorgfalt erstellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit können wir jedoch auf keinen Fall übernehmen.
Unsere Kräuter, Blätter, Wurzeln, Harze, Rinden, Hölzer, Samen und Pilze verstehen sich als reines Räucherwerk. Sie werden in höchster Qualität angeboten, trotzden weisen wir darauf hin, daß sie ausschließlich als Räucherwerk verkauft werden. Sie sind nicht zum Konsum, nicht zur Einnahme, nicht als Lebensmittel, nicht als Genußmittel, nicht als Arzneimittel oder zum rauchen zu verwenden.
Alle hier beschriebenen Wirkungsweisen entstammen Überlieferungen. Räuchern ist kein Heilmittel. Für derartige Wirkungen gehe bitte zu Deinem Arzt oder Heilpraktiker. Ihre Eigenschaften oder Verwendungsmöglichkeiten sind entweder allgemein bekannt oder gängigen Kräuterlexika entnehmbar und stellen kein Heilversprechen im Sinne des HWG dar.
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