Anleitung zum Papier altern



Fertig :-)

Tadaaa :-)

Natürlich kann man auch noch die Flaschen altern (Anleitung dazu hier).
Wer sowas lieber fertig kaufen möchte findet mit etwas Glück hier noch befüllte Gläser mit gealtertem Etikett :-)

Was man so braucht

  • Eine wasserfeste Unterlage der ein wenig Farbe nichts ausmacht (Glasscheibe, altes Plastik Küchenbrett, alter Teller,...)
  • Walnußtinten Kristalle (Wahnsinnszeug. Färbt wie sonstwas. Ein 10 ml Fläschchen Kristalle reicht bei mir für ca. 40 DinA4 Seiten)
  • einen breiten Pinsel
  • Handgeschöpftes Papier oder Papieretiketten. Mit normalen Druckerpapier lassen sich zwar auch schon tolle Effekte erzielen, aber einige der erweiterten Techniken klappen mit den modernen Papieren einfach nicht, weil das Saugverhalten ein ganz anderes ist.
  • Wenn man Farbe an den Fingern nicht mag ein paar Einweg Schutzhandschuhe

  • Für erweiterte Effekte praktisch sind noch:
  • Mehr Feinmotorik als ich sie besitze oder ersatzweise eine feine Pinzette
  • Ein feines Sieb
  • Behälterchen wie z.B. Glasfläschchen
  • Einen kleinen, feinen Pinsel
  • feines Schleifpapier (Körnung 600 oder höher)

und los :-)

Kurz vorweg: Ich habe für die Anleitung fertige Etiketten genommen (mit einem Laserdrucker gedruckt), weil ich gerade keine ganzen Papierbögen gebraucht habe. Das Prinzip ist aber das Selbe.

Ein paar Kristalle in warmem Wasser auflösen. Erstmal mit weniger Kristallen anfangen, die färben wirklich intensiv und das Papier soll ja nicht dunkelbraun werden.
Das Papier auf eine glatte, wasserfeste Unterlage (Glasscheibe, Teller o.Ä.) legen und großzügig und gleichmäßig einpinseln.
Wenn man es einfach und schnell will ist hiermit alles fertig und das Ergebnis kann sich wirklich schon sehen lassen.
In dem Fall das Papier auf der Unterlage kleben lassen bis es fertig getrocknet ist.
Das Papier auf der Unterlage kleben zu lassen ist wichtig, da es dann nach und nach die rundrum aufgetragene überflüssige Tinte aufsaugt und dadurch unregelmäßiger trocknet, was zu einem ambientigeren Aussehen führt.
Wer ungeduldig ist kann natürlich einen Fön nehmen oder das ganze auf die Heizung stellen aber das Ergebnis ist bei einer langsamen Trocknung einfach ein Anderes.

erweiterte Techniken

Jetzt kommt die hohe Kunst des Papier alterns.
Ich bin da selbst noch ein wenig am experimentieren. Hier meine bisherigen Erkenntnisse:

Kantenalterung
Die einfachste Technik mit einen enormen Effekt ist die gezielte Kantenalterung. Deswegen schneide ich Etiketten auch nie genau auf der Linie aus sondern lasse immer etwas weißen Rand.
Allerdings funktioniert das mit normalen Druckerpapier nicht so gut (bzw. mit dem was ich hatte ging es garnicht), da das Saugverhalten ein ganz anderes ist als beim handgeschöpften Papier.
Solange das Papier noch patschnass ist tupfe ich eine stärkere Tintenmischung (habe ich in einem 10ml Fläschchen angemischt, mehr braucht man nicht) direkt neben den Papierrand. Das Papier saugt die Tinte von selbst auf und durch die Aufnahme wirkt es viel echter als wenn man den Rand direkt anmalt. Ich habe den Rand auch nicht komplett so behandelt, sondern immer nur Teile damit der Alterungseffekt noch unregemäßiger ist.

Stockflecken I
Ein weiterer Trick der Stockflecken imitiert ist einzelne Tintenkristalle auf das nasse Papier zu legen. Die lösen sich dann auf und bilden Ringe oder "Blumen" die, in Maßen eingesetzt, richig gut aussehen.
Und da habe ich auch schon ein Problem... Meine Feinmotorik ist einfach nicht ausgeprägt genug um einzelne, winizige (und sie sollten bei der Färbekraft besser winzig sein) Kristalle gezielt da zu platzieren wo ich sie haben will. Entweder ich lasse zu viele fallen oder sie landen da wo ich sie nicht haben will. Meine Lösung dafür ist die Kristalle zu sieben, damit ich mir geziehlt die Größe aussuchen kann die ich brauche und dann mit einer feinen Pinzette genau da zu platzieren wo sie hin sollen.
Auch winzigste Krümelchen verursachen erstaunlich große Flecken, wenn das Papier noch naß genug ist und man ihnen ein wenig Zeit läßt, also nicht übertreiben. Deswegen siebe ich die Kristalle weil ich für diese Anwendung nur Kleine nehme.

Stockflecken II
Wenn subtilere Flecken als die mit der ersten Methode möglichen gewünscht sind läßt sich das durch mehrfaches Auftupfen der stärkeren Tintenmischung auf dem noch nassen Papier erreichen.

Spritzer
Spritzer lassen sich mit einem Pinsel oder einer Zahnbürste machen. Ist das Papier beim Auftragen trocken fallen sie deutlicher und schärfer umrandet aus als wenn das Papier noch naß ist.

Ränder ausfransen
Mit der Pinzette lassen sich im nassen Zustand leicht Teile des Papiers einfach abrupfen oder einreißen. Da bieten sich die Ecken an oder ein Loch im Papier indem man einfach einen Teil rauszupft. Die Kanten wirken dann prima zerfranst ohne daß man in die Versuchung kommt den "Trick" mit den angebrannten Papierkanten anzuwenden. Auch hier hat das handgeschöpfte Papier meilenweite Vorteile gegenüber dem normalen Druckerpapier.

und noch mehr Tricks

Was jetzt kommt will ich demnächst ausprobieren, habe bisher nur drüber gelesen. Hört sich aber logisch an.

Papiere die gefaltet werden sind an den Faltstellen immer verbrauchter als an anderen Stellen. Das läßt sich prima mit Sandpapier simulieren. Einfach falten und die Knicke bearbeiten.

Werden ganze Bögen gealtert die später beschrieben oder bedruckt werden sollen und das Papier ist zu wellig getrocknet, kann man es laut einem Tipp den ich gelesen habe mit einem Dampfbügeleisen wieder total glatt kriegen. Ob das Bügeleisen aber was von der Farbe abkriegt kann ich nicht sagen, Ich habe das noch nie selbst ausprobiert. Im Zweifelsfall vielleicht ein Blatt dünnes, sauberes Papier zwischenlegen.